
Visionen und Maßnahmen für die Straßenräume Stuttgarts
Der Verkehrssektor verursacht einen erheblichen Anteil unseres Ressourcenverbrauchs. Er trägt strukturell zu gesellschaftlichen und sozialen Verhältnissen und Problemen bei und prägt in unseren Städten einen großen Teil der nicht bebauten Flächen. Das urbane Leben findet auch auf diesen Verkehrsflächen statt und die Lebensqualität wird von der Mobilität der Menschen und der Gestaltung und Nutzung dieser Räume beeinflusst. Wir sollten also die aktuelle Nutzung der Straßenräume und die über Jahrzehnte gewachsenen räumlichen und mentalen Strukturen hinterfragen.
Diese Arbeit beschäftigt sich am Beispiel der Stadt Stuttgart mit Themen urbaner Mobilität, zugehörigen Räumen und den entsprechenden Auswirkungen auf die Lebensqualität in der Stadt und auf die Bevölkerung. Mit einer Hintergrundrecherche, in der drei europäische Städte betrachtet wurden, wurden Vorbilder und Inspirationen für ein Umdenken in unserem Mobilitätsverhalten und in der Gestaltung entsprechender Räume zusammengetragen.
Die genauere Betrachtung konkreter Straßenräume in Stuttgart hat ergeben, dass für einige Verkehrsteilnehmer*innen zahlreiche Hindernisse und Risiken existieren und die langsame Fortbewegung - zu Fuß oder mit dem Rad - nicht attraktiv gestaltet wird. Gleiches gilt für Aufenthaltsqualitäten und Begegnungsorte.
Auf Grundlage der behandelten Themenschwerpunkte und der Analyse wurden vier Handlungsfelder mit je zwei Zielen definiert. Ziel der Maßnahmen ist es, die Menschen, die die Straßenräume für freiwillige oder notwendige Aktivitäten nutzen, ins Zentrum zu stellen. Dabei sollen ihre Sicherheit und Gesundheit gestärkt und die Attraktivität für ihre Aktivitäten erhöht werden. Die Maßnahmen haben nicht das Ziel, für alle Herausforderungen, die die Verkehrswende und den Straßenraum betreffen, Lösungen darzustellen und alle betroffenen Bereiche abzudecken. Aber sie können Lösungsansätze für verschiedene Bereiche sein, die den Alltag der Menschen betreffen, die sich in diesen Räumen bewegen oder aufhalten.
Es gibt verschiedene Arten und Wirkungsweisen von Maßnahmen und sowohl eine zeitliche Einordnung als auch Abhängigkeiten zu anderen Maßnahmen.
Ziel der Arbeit ist es, Anreize zu bieten unser Verhalten und die Nutzungen der begrenzten Flächen zu überdenken. Mit der Darstellung von positiven Visionen und Veränderungen anderer europäischer Städte, dem Aufmerksam machen auf konkrete Probleme und Herausforderungen in Stuttgart und dem Formulieren von Lösungsansätzen und Visionen sollen diese Impulse zum Hinterfragen gesetzt werden.
Mitwirkende
Studierende: Eva Dingeldein
Betreut durch: Prof. Dr. phil. Laura Calbet Elias