Univ.-Prof. Dr. phil. Laura Calbet Elias
Sarah Thiel
Art:
Entwurf
Semesterwochenstunden:
6.5
Unterrichtssprache:
Deutsch
Semester:
WS 24/25
Organisationsname:
Städtebau-Institut
Inhalt:
Land over. Visionen für die Planungswende
Land unter – Game over? Der Boden ist ein Schlüsselmotiv, um Städte nicht nur hinsichtlich der bevorstehenden Klimakatastrophe resilient werden zu lassen, sondern auch um Bausteine der gemeinwohlorientierten Stadtentwicklung, wie z.B. bezahlbaren Wohnraum, umsetzen zu können. Stadtplanung besitzt einige Möglichkeiten, um Einfluss auf die Flächenentwicklung nehmen zu können. Doch ist sie den derzeitigen Anforderungen gewappnet? Die anhaltende Versiegelung von Flächen, der Verfall und Abriss wertvollen Bestandes sowie der Anstieg der Bodenpreise sprechen nicht für einen behutsamen, suffizienten Umgang mit der Ressource. Planerische Instrumente und Eingriffe sind stattdessen viel zu oft an unendlichem Wachstum ausgerichtet.
Ziel des Studios ist es Postwachstum auf planerisch-bodenpolitischer Ebene zu erörtern. In verschiedenen Szenarien wollen wir anhand konkreter räumlicher Situationen in Stuttgart Visionen für eine Planungswende entwerfen. Wie können hier Planungsinstrumente und planerische Eingriffe für eine ressourcenschonende Stadtentwicklung anders gedacht und ausgeführt werden? Und wie kann auf übergeordneter Ebene eine Stadtplanung aussehen, in der Nachhaltigkeit und Gemeinwohlorientierung nicht vom Wachstum abhängig sind?
Das Entwurfsstudio dient als Vorbereitung und ist Voraussetzung für den Besuch der Winterschule „Die bodenlose Stadt“, die im März 2025 in Stuttgart stattfindet. An der Winterschule beteiligen sich Studierende und Lehrende aus zehn Hochschulen deutschlandweit.
Leistungen
• Auseinandersetzung mit (englischer) Literatur zu Boden- und Postwachstumstheorien sowie Analyse von Planungsinstrumenten / praxen und verschiedenen Fallbeispielen. • Vorbereitung und Durchführung von Austauschformaten mit Expert*innen (z.B. gemeinsame Workshops, Sparziergänge). • Übertragung der Postwachstumsziele in verschiedenen Szenarien auf räumlich-planerische Situationen in Stuttgart. • Konzeption und Gestaltung einer öffentlich-wirksamen Ausstellung.
Univ.-Prof. Dr. phil. Laura Calbet Elias
Aida Nejad
Art:
Seminar
Semesterwochenstunden:
4
Unterrichtssprache:
Deutsch
Semester:
WS 24/25
Organisationsname:
Städtebau-Institut
Inhalt:
Planung in Rot
Der Städtebauliche Wettbewerb ist entschieden, der B-Plan fast abgeschlossen, die Baugrube wird Ende des Jahres ausgehoben: das Quartier Böckinger Straße wird eines der größten Neubauprojekte des kommunalen Wohnungsunternehmens SWSG. Mit diesem IBA'27-Projekt entsteht auf einer landwirtschaftlich genutzten Fläche in Stuttgart-Rot, ein neues Quartier für ca. 750 Bewohner*innen. Als Zielbild wird ein sozial gemischtes, vielfältiges Quartier mit experimentellen Wohnformen, Kindergarten und Stadtteilhaus beschrieben.
Der soziale Träger eva - Evangelische Gesellschaft ist mit verschiedenen Bestandsnutzungen (Wohnheim für Männer, Gemeinschaftsgarten, Werkstatt, Nachbarschaftscafé) bereits dort ansässig und soll in die Planung miteinbezogen werden. Gute Voraussetzungen für ein aktives, lebendiges Quartier. Dies setzt jedoch einen kooperativ entwickelten Prozess voraus – der bisher fehlt.
Wie können diese sozialen Nutzungen zu aktiven Teilen des neuen Quartiers werden? Welche Strategien braucht es hierfür? Wie können darüber hinaus Teilhabe und Selbstorganisation gefördert und nachbarschaftliche Vernetzungsstrukturen aufgebaut werden? Welche (zusätzlichen) Akteure braucht es? Welche Funktionen und Befugnisse muss ein Quartiersmanagement haben? Welche Haltung zeichnet es aus und welche Ziele verfolgt es?
Vor diesem Hintergrund werden im Seminar, mit der eva und lokalen Engagierten, in mehreren Workshops gemeinsam Leitziele, Handlungsfelder und Strategien für das soziale Leben im zukünftigen Quartier erarbeitet. Ziel ist, sowohl die lokalen Akteure zu stärken, damit diese aktiv den Prozess mitgestalten können, als auch zu diskutieren, welche Position wir als Planende einnehmen, wie wir unsere Haltung einbringen und letztlich kooperative Planungsprozesse aussehen können.
Ein hohes Maß an Sensibilität im Umgang mit marginalisierten Gruppen, so-wie Kommunikationsbereitschaft durch aktive Teilnahme an Diskussionen, Kleingruppenarbeit und Durchführung der Workshops sind erforderlich.
Univ.-Prof. Dr.-Ing. Martina Barbara Baum
Ann-Kathrin Ludwig
Univ.-Prof. Dr. phil. Laura Calbet Elias
Art:
Seminar
Semesterwochenstunden:
4
Unterrichtssprache:
Deutsch
Semester:
WS 24/25
Organisationsname:
Städtebau-Institut
Inhalt:
Stadt im Fokus Interdisziplinär planen und entwerfen in Städtebau und Stadtplanung
Die beiden Universitäten in Baden-Württemberg (Universität Stuttgart und das Karlsruher Institut für Technologie) lehren Architektur und Stadtplanung fachübergreifend. Absolvent:innen dieser Hochschulen können Ihr Studium so studieren, dass Sie die Voraussetzungen für die Eintragung in die Architek-tenkammer Baden-Württemberg nicht nur als Architekt:innen, sondern auch als Stadtplaner:innen erfüllen.
Für die Qualifikation als Stadtplaner:in sind das Verständnis und das Wissen über Methoden und Werkzeuge der Stadtplanung sowie Formate der Kom-munikation und Beteiligung von Planung von zentraler Bedeutung. Aspekte der Nachhaltigkeit, der Soziologie, Stadttechnik und -ökonomie sowie Pla-nungsrecht werden in Vorlesungsmodulen vertieft behandelt und in Reflexi-onsrunden diskutiert.
Im Seminar wird ein Verständnis vermittelt über die Zusammenhänge und Wechselbeziehungen gestaltender, technischer, wirtschaftlicher, ökologi-scher und sozialer Belange in Städtebau und Stadtplanung. Dabei wird Grund-lagenwissen in allen Bereichen vorausgesetzt. Das Seminar richtet sich explizit an Masterstudierende, welche den Studienschwerpunkt Stadtplanung an-streben.
In den Vorlesungen werden Themen aus verschiedenen Perspektiven darge-stellt, reflektiert und diskutiert. Die Fokusthemen sind: Kommunale Praxis, Planungstheorie, Stadt und Gesellschaft, Mobilitätskultur, Digitalisierung, städtische Ökonomie und die Immobilie. Die Professor:innen bringen ihre Praxiserfahrungen in das Seminar ein, sodass den Studierenden die Bedürf-nisse von Auftraggeber:innen und des Gemeinwesens genauso wie die Be-deutung des baukulturellen Erbes und unserer natürlichen Lebensgrundlagen vermittelt werden.
Das Seminar findet in Kooperation mit dem Karlsruher Institut für Technologie KIT statt und ist als Vorlesungs-Seminar mit Reflexionsrunden aufgebaut. Dabei werden jeweils zwei Termine von zwei Professor:innen des KIT über-nommen und je zwei Termine von den Professor:innen des Städtebau- Institu-tes der Universität Stuttgart.
STADTBAUGESCHICHTE – STADT UND STADTQUARTIERE IM WANDEL DER ZEITEN
Städte und Stadtquartiere sind ein lebendiges Geschichtsbuch. Sie unterliegen einem steten Wandel und halten einen großen Reichtum an städtischen Phänomenen bereit. Das Seminar ist eine Entdeckungsreise der Stadt des 20. Jahrhunderts. In Vorlesungen und Selbststudium werden die ideengeschichtlichen Entwicklungslinien der Europäischen Stadt, städtebauliche Leitbilder sowie wichtige Stadtmacher:innen erforscht. Zudem werden wegweisende Quartiere, unterschiedliche Stadtstrukturen/ Stadträume/ Stadtbausteine sowie atmosphärisch-räumlichen Qualitäten erkundet. Im Verlauf des Semesters erarbeiten Sie sich ein fundiertes Wissen über Wechselbeziehungen zwischen Haus <=> Stadtraum <=> Quartier <=> Stadt und können reflektierte Antworten geben, um Städte zukunftsfähig weiterzuentwickeln. Das Seminar lebt von einer aktiven Arbeitsatmosphäre, d.h. Seminartermine werden so gestaltet, dass neben inhaltlichen Inputs von Lehrenden/ Gästen, der Austausch und Wissenstransfer unter Studierenden gefördert wird. Das Seminar hat folgende Bestandteile: - wöchentliche Vorlesungsinputs - studienbegleitende Analyse von Referenzprojekten (Studienleistung: Kurzreferat + schriftliche Ausarbeitung in Text und Bild mit eigenen prägnanten analytischen Darstellungen) - gemeinsame Workshops unterschiedlicher Quartiere im Vergleich (Aspekte: städtebauliche Gebäudetypologie, Wohn-/ Freiraumqualitäten, städtebauliche Dichte) - Dialoge über Schlüsseltexte (Auszüge aus Primärquellen) - kleinere Exkursion(en) während der Seminarzeit in Stuttgart und Region