Univ.-Prof. Dr. phil. Laura Calbet Elias
Sarah Thiel
Art:
Entwurf
Semesterwochenstunden:
6.5
Unterrichtssprache:
Deutsch
Semester:
SS 24
Inhalt:
Straßenszenen
Wer in Stuttgart über Straßen spricht, begibt sich oftmals in eine wiederkehrende und konfliktbehaftete Diskussion über den Automobilverkehr. Vor allem aber sind Straßenräume Schauplätze alltäglicher (fußläufiger) Handlungen einer vielfältigen Gesellschaft. Mit Blick auf die derzeitige Gestaltung der Straßen erscheinen diese Bedürfnisse allerdings nicht ausreichend erfüllt. Der Straßenraum wird entweder als Verkehrsfläche für die anspruchslosesten Verkehrsteilnehmer:innen herunterbewirtschaftet oder als glänzender Vorraum des Kommerz herausgeputzt.
Im Entwurfsstudio setzen wir uns kritisch mit neoliberalen Sichtweisen auf Planungsfragen auseinander und entwickeln aus einer Umverteilungsperspektive heraus Ideen für den Straßenraum, die ökologische Kriterien, Barrierefreiheit, Care-Arbeit und die Mobilitätswende fokussieren. Anders als bei der Planung von repräsentativen Leuchtturmprojekten, die sich zwar auch der Umsetzung inklusiver Parameter annehmen, aber oftmals nur lokale Verbesserungen versprechen, werden wir systematisch vorgehen und uns besonders auf alltägliche Straßensituationen und Quartiersnutzungen konzentrieren: Ziel ist es mit Hilfe strategischer Analyse- und Planungsmethoden Maßnahmen zu erarbeiten, die gesamtstädtische Lösungen für die unterschiedlichsten Straßenräume Stuttgarts bieten. Dabei wollen wir Standards setzen, die überkommene Normen hinter sich lassen.
Leistungen: - Auseinandersetzung mit (englischer) Literatur zu Stadtkonzepten, strategischen Planungsansätzen, Regularien des öffentlichen (Verkehrs-)Raumes - Gemeinsame Spaziergänge in Stuttgart - Systematische Stadtraumanalyse konkreter Referenzräume in Stuttgart - Entwurf eines für den gesamten Straßenraum Stuttgarts geltenden Maßnahmenkataloges mit detaillierter Ausgestaltung einzelner beispielhafter Lupenräume
Städte und Stadtquartiere sind ein lebendiges Geschichtsbuch. Sie unterliegen einem steten Wandel und halten einen großen Reichtum an städtischen Phänomenen bereit. Wir begeben uns im Seminar auf eine Entdeckungsreise der bestehenden Stadt des 20. Jahrhunderts. In Vorlesungen und Selbststudium befassen wir uns mit wegweisenden Quartieren und gehen den ideengeschichtlichen Entwicklungslinien der Europäischen Stadt nach. Wir erkunden städtebauli-che Leitbilder, befassen uns mit wichtigen Stadtmacher:innen und lernen mehr über atmosphärisch-räumliche Qualitäten unterschiedlicher Stadt-strukturen/ Stadträume. Im Verlauf des Semesters erwerben Sie sich so ein fundiertes Wissen über Wechselbeziehungen zwischen Haus <=> Stadtraum <=> Quartier <=> Stadt und können reflektierte Antworten geben, wenn es darum geht bestehen-de Städte zukunftsfähig weiterzuentwickeln. Das Seminar lebt von einer aktiven Arbeitsatmosphäre, d.h. die Semin-artermine werden so gestaltet, dass neben inhaltlichen Inputs der Lehrper-son / Gäste, auch der Austausch und Wissenstransfer unter Studierenden gefördert wird. Es hat folgende Bestandteile: - wöchentliche Vorlesungsinputs und/oder Dialog über Fachliteratur - studienbegleitend Analyse von Referenzprojekten (Studienleistung: Kurzreferat + schriftliche Ausarbeitung in Text und Bild mit eigenen prägnanten analytischen Zeichnungen) - gemeinsame workshops zu Querschnittsthemen wie städtebauliche Gebäudetypologie, Wohn-/Freiraumqualitäten oder städtebauliche Dichte - mehrtägige (optionale) Exkursion (Pfingstwoche: Di 21.5. bis Fr 24.5.24) in eine Großstadt (vmtl. Leipzig inkl. Halle/Saale) (Reisekostenzuschuss wurde genehmigt) + Exkursion in Karlsruhe/Stuttgart
SI_Seminar – Stadtraum mit Migrationshintergrund – SoSe 2024
LV-Nr.:
311254201
Vortragende:
Aida Nejad
Univ.-Prof. Dr. phil. Laura Calbet Elias
Art:
Seminar
Semesterwochenstunden:
4
Unterrichtssprache:
Deutsch
Semester:
SS 24
Inhalt:
Stadtraum mit Migrationshintergrund
Obwohl Stuttgart eine für die Stadt bedeutende Einwanderungsgeschichte auszeichnet, steht die Auseinandersetzung damit, wie Migration die Stadt prägt und geprägt hat, noch in den Anfängen. Spiegelt sie sich in einer Diversität von Aneignungsformen des öffentlichen Raumes wider? Im Seminar machen wir uns auf die Suche nach dem (Post-)Migrantischen im öffentlichen Raum.
Städtische Räume werden stetig von ihren Nutzer:innen (im Alltag oder institutionell, baulich aber auch durch Nutzungsspuren, materiell wie symbolisch) produziert und reproduzieren zugleich gesellschaftliche Ungleichheit bzw. die Aushandlung davon. Ebenso stehen Diversitätsdebatten immer vor dem Paradox, sowohl mehr Sichtbarkeit für die betroffenen Gruppen generieren zu wollen, als auch benachteiligende Kategorisierungen überwinden zu wollen.
Vor diesem Hintergrund werden Merkmale (post-)migrantischer Stadträume unterschiedlicher Maßstabsebenen aufgespürt, analysiert und dargestellt. Neben der theoretischen Auseinandersetzung mit der Thematik und deren kritischer Reflexion, fokussieren wir die praktische Stadtforschung. Die Analyse beinhaltet die Zusammenarbeit mit Expert:innen, migrantischen Vereinen und Formaten aufsuchender Beteiligung. Ein besonderes Augenmerk wird auf die Vermittlung der Ergebnisse durch textliche und (karto-)grafische Darstellungen in Kombination mit anderen Medien gelegt.
Das Seminar ist eingebettet in das mehrjährige künstlerische Forschungsprojekt „Stuttgart im Öffentlichen Raum“ (Studio Malta, Weiny Fitui) zu Bedeutung und Nutzung des öffentlichen Raums durch die (post-)migrantische Bevölkerung in Stuttgart. Die Ergebnisse des Seminars werden im Rahmen des Projekts, als Teil des Archivs (post-)migrantischer Orte in Stuttgart veröffentlicht und ausgestellt (1.Halbjahr 2025, Württembergischer Kunstverein).
SI_Vorlesung_Grundlagen der Planung und des Entwerfens – SoSe 2024
LV-Nr.:
311250400
Vortragende:
Univ.-Prof. Dr. phil. Laura Calbet Elias
Art:
Vorlesung
Semesterwochenstunden:
2
Unterrichtssprache:
Deutsch
Semester:
SS 24
Inhalt:
Die Vorlesung vermittelt grundlegendes Wissen über die Stadtplanungsdisziplin und das deutsche Planungssystem. Darüber hinaus werden planungstheoretisch jene Interessenkonflikte aufgezeigt, die der Stadtentwicklung innewohnen, und die Rolle von Planung im Wohlfahrtsstaat erörtert.