Dimension of Care. Strategien für eine Stadt der Fürsorge

Wintersemester 2023/24

Masterarbeit von Vroni Geiselbrechtinger und Vera Krimmer

Von der sozialräumlichen Theorie bis in die Praxis

Fürsorgearbeit bzw. Care-Arbeit ist ein Thema, das sich durch alle Systeme und Professionen zieht und ist daher gesamtgesellschaftlich zu betrachten. Häufig findet der Diskurs auf gesellschaftlicher Ebene statt und es wird sich tendenziell eher mit der Symptomatik anstatt mit den Ursachen beschäftigt.

In dieser Masterarbeit wurde die gesellschaftliche mit der räumlichen Ebene verknüpft. Die dahinter liegenden Zusammenhänge wurden erforscht und thematisch in einem Maßnahmenkatalog verarbeitet. Eine der zentralen Fragen war, welche positiven oder auch negativen Zusammenhänge es zwischen Care und Raum gibt und welchen Einfluss hier jeweils die gebaute Umwelt und die Gesellschaft hat. Mit der Verknüpfung zumindest einiger Systeme wurde ein Beitrag für einen mehrdimensionalen Ansatz in der Theorie und Praxis erarbeitet.

Für den praktischen Bezug wurden die erarbeiteten Maßnahmen in einem städtebaulichen Entwurf mit einer architektonischen Vertiefung angewendet. Der Ansatz für die Praxis kommt aus zwei Richtungen. Die eine Richtung verstärkt bestehende positive Werte und gesellschaftliche Grundpfeiler wie Kommunikation, Sicherheit, Zugänglichkeit und Vielfalt. Der zweite Ansatz sorgt für eine Behebung negativer Hürden und Hemmnisse, die aktuell bestehen. Durch deren Behebung bekommen wichtige Bedürfnisse von Teilen der Gesellschaft ihren optimalen Raum.

Im Entwurf bekommen diese beiden Richtungen ihre räumliche Entsprechung und werden in ein mehrdimensionales Gesamtkonzept zusammengeführt. „Leuchttürme“ strahlen als gesellschaftliche Fundamente aus und festigen die Werte, indem sie Räume für spezifische Nutzungen bereitstellen. „Anker“ bilden ein dezentrales Netzwerk aus grundlegenden Care-Zentren, in denen es Versorgung, Betreuung und die Möglichkeit für Begegnung gibt.

Entstanden ist ein Ansatz, der Möglichkeiten aufzeigt, wie Care/Fürsorge sich in räumlichen Strukturen widerspiegeln kann. Eine Umsetzung in der architektonischen Praxis könnte letztendlich dazu führen, dass Räume und vor allem der öffentliche Raum allen Menschen zugutekommt.

Mitwirkende

Studierende: Vroni Geiselbrechtinger; Vera Krimmer
Betreut durch: Prof. Dr. phil. Laura Calbet und Dipl.-Ing. Markus Vogl

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