die kleinGartenstadt

Wintersemester 2023/2024

Masterarbeit von Vildan Uek

Wie können Kleingartenanlagen in Zeiten der
Urbanisierung transformiert und für die Bedürfnisse der urbanen Bevölkerung angepasst werden?

Die vorliegende Masterarbeit widmet sich der Transformation von Kleingartenanlagen in Deutschland im Kontext von Urbanisierung und Wohnraummangel. Ursprünglich zur Selbstversorgung und Erholung konzipiert, erfahren Kleingärten heute eine gesteigerte Nachfrage als innerstädtische Flächen. Ziel der Arbeit ist die Entwicklung innovativer Ansätze, die die Schaffung von Wohnraum mit dem Erhalt von Grünflächen verbinden, um ökologische Nachhaltigkeit und soziale Gerechtigkeit zu fördern.

Im ersten Teil der Untersuchung wird die historische Entwicklung von Kleingartenanlagen analysiert, die seit dem 19. Jahrhundert bedeutende soziale und kulturelle Funktionen erfüllen. Die Ergebnisse verdeutlichen, dass Kleingärten heute nicht nur Erholungsräume bieten, sondern auch zur Förderung der Biodiversität und zur Verbesserung des städtischen Mikroklimas beitragen. Zudem fungieren sie als soziale Begegnungsstätten und kulturelle Relikte mit hohem gesellschaftlichem Wert.

Der Fokus der Arbeit liegt auf der Entwicklung nachhaltiger Nutzungskonzepte, die Gemeinschaftsgärten sowie multifunktionale Flächennutzungen integrieren. Ein zentraler Ansatz besteht in der Zusammenführung einzelner Parzellen zu größeren „Kleingartenpaketen“ mit gemeinschaftlich genutzter Infrastruktur. Durch innovative bauliche Strategien, wie die Errichtung kompakter und aufstockbarer Gartenlauben, wird eine urbane Nachverdichtung ermöglicht, ohne die Grünstrukturen signifikant zu beeinträchtigen.

Als exemplarisches Fallbeispiel dient der Kleingartenverein „Gartenfreunde Sontheimer Landwehr“ in Heilbronn, der eine erfolgreiche Integration von Kleingartenanlagen in den urbanen Kontext demonstriert. Hier wird durch die Öffnung der Anlage ein Zusammenspiel von neuen Freiflächen und gemischter Wohnbebauung geschaffen, das sowohl den städtischen als auch den ökologischen Anforderungen gerecht wird. Ein zentraler Quartiersplatz, Gemeinschaftsräume und öffentliche Grünflächen fördern die soziale Interaktion und schaffen nachhaltige Lebensräume.

Die Arbeit leistet einen Beitrag dazu, Kleingartenanlagen als integralen Bestandteil einer zukunftsorientierten Stadtentwicklung neu zu konzeptualisieren. Ziel ist es, die urbane Lebensqualität zu sichern und ein Gleichgewicht zwischen städtischem Wachstum, ökologischer Nachhaltigkeit und dem Erhalt kulturellen Erbes herzustellen.

Studierende: Vildan Uek
Betreut durch: Prof. Dr. phil. Laura Calbet, Prof. Sonja Nagel

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