
Wege zur gemeinwohlorientierten Stadt
Urban Commons haben Hochkonjunktur in der engagierten Stadtforschung und Stadtplanung. Obwohl es keine einheitliche Definition von Urban Commons gibt, sind sie ein Sammelbegriff für sozialräumliche, kollektive, kooperative, koproduktive Aktionsformen gemeinschaftlicher Selbstorganisation in Stadt und Land, die auf einem Minimum an sozialer Autonomie basieren, aber auch auf institutionelle Hilfestellung angewiesen sind. Als Vorbild wirkt dabei Barcelona, wo mit dem kommunalen Programm »Patrimoni Ciutadà« ein innovatives Modell von Public-Civic-Partnerships umgesetzt wird. Zivilgesellschaftliche Initiativen mit lokaler Relevanz erhalten darüber zu außergewöhnlichen Konditionen Zugriff auf öffentliche Liegenschaften. (siehe auch: https://www.koopwohl.de/veroeffentlichungen-patrimonio-ciudadano-ein-staedtisches-programm-zur-gemeinwohlorientierte-raum-und-flaechenvergabe-in-barcelona/)
Erklärtes Ziel der studentischen Entwürfe ist es, akutem Leerstand in der Stuttgarter Innenstadt zu begegnen und konkrete Um- und Neunutzungen sowie mögliche institutionelle Veränderungen an die Stadt heranzutragen. Zusammen mit Vertreter*innen der Stadt und bestehenden Commons-Initiativen entstand so ein Handlungsleitfaden: STUTTGART COMMONS – Wege zur gemeinwohlorientierten Stadt.
Die Broschüre versammelt kreative Ansätze für ein Programm zu STUTTGART COMMONS: eine Übersicht bestehender urbaner Initiativen, sieben Entwürfe für neu konzipierte Urban Commons in Stuttgart sowie Konzepte zur systematischen Verankerung von Commoning in städtischen Institutionen und Prozessen. Alle Entwürfe haben eines gemeinsam: einen kommunalen Modellcharakter für communitybasierte Nutzungen in Deutschland, die institutioneller Unterstützung bedürfen.
Das Ergebnis ist ein Call for Action für urbane Zukünfte in Stuttgart. Damit dieser auch gehört wird, wurden der Handlungsleitfaden und ausgewählte Einzelentwürfe in einer Ausstellung in der 1a Lage in der Stuttgarter Königsstraße der interessierten Öffentlichkeit präsentiert.
Mitwirkende
Studierende: Maryam Bahrami, Muriel Behringer, Aleksandra Dragancheva, Farmehr Favaedi, Luzie Geißler, Yoonjoo Jung, Carolina Kern, Marie Kuch, Christian Nopitsch, Lilian Packowski, Flavia Reynoso, Marc Roca Armengol, Sarah Rüngeler, Catharina Schwarz DeCampos, Nives Smolcic, Martin Struller, Patrycja Tomaszewska, David Zovko
Betreut durch: Prof. Laura Calbet, Dr. Tino Buchholz
Entwurf: Wintersemester 2023/24 Stuttgart Commons