Städtebau-Kolloquium – Gabu Heindl

Im Stadtraum wird Politik gemacht: durch Gentrifizierung und Abschottung, durch autoritäre Sicherheitsmaßnahmen, durch Anpassung an Investment und Interessen. Und es wird Gewinn gemacht: mit Wohnungsnot, mit Betongold, mit urbanem Raum als Kapitalanlage. Neoliberales Regieren und rechtsnationale Kampagnen machen die Stadt zum Ort der Angst und der Verknappung. Wie aber kann eine Politik in der Stadt aussehen, die an Demokratie und Solidarität orientiert ist? Das Anliegen dieses Vortrags ist eine kapitalismuskritisch positionierte Stadtplanungspolitik, die Konflikte anerkennt und Allianzen eingeht. Stadtkonflikte formuliert einen radikaldemokratischen Ansatz zu Architektur und Stadtplanung – mit einem prüfenden Blick auf realisierte Utopien des Roten Wien, durch kritische Beleuchtung partizipativer Planung, in Bündnissen mit sozialen Bewegungen. Zwischen politischer Theorie, Städtebau-Diskurs und eingreifender Praxis geht es darum, Räume und Spielräume der Demokratie – gerade in ihrer Krise – nicht nur zu verteidigen, sondern auszubauen.
 
Zur Person
Gabu Heindl ist Architektin, Stadtplanerin und Aktivistin sowie in Forschung und Lehre tätig. Die Projekte ihres Büros GABU Heindl Architektur in Wien fokussieren den öffentlichen Raum, öffentliche Bauten, bezahlbares Wohnen sowie Kollaborationen in den Bereichen Geschichtspolitik und kritisch-künstlerische Praxis. Seit dem Wintersemester 2022/23 leitet sie das Fachgebiet Bauwirtschaft und Projektentwicklung / „Architektur Stadt Ökonomie“ an der Universität Kassel. Sie ist Autorin der Publikation Stadtkonflikte – Radikale Demokratie in Architektur und Stadtplanung, welche im März 2022 erschienen ist.

Anmerkung
Die Teilnahme wird von der AKBW als Fortbildung anerkannt (1,5 h). Eine Anmeldung ist wie immer NICHT erforderlich.

pdf Datei Plakat  Flyer aller Vorträge des Städtebau-Kolloquiums im SoSe 2024 als pdf-Datei